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Redaktionstipp zum Leben auf Mallorca (I) – Bauernmarkt in Palmas Oststadt:

Der Mercado Pere Garau

Eigentlich ist er gar kein Unbekannter unter Palma-Fahrern, erst recht nicht unter denen, die viel Zeit auf der Insel und vor allem in Palma verbringen. Aber irgendwie ist er doch eine Art Geheimtipp geblieben, und wer wirklich das echte spanisch-mallorquinische Leben sucht, der wird hier fündig – im wahrsten Sinne des Palabra.

Gehen Sie gern auf Märkte? Und suchen Sie echten, lokalen Spirit abseits der üblichen Touristenpfade? Berge von frischem, saisonalem Obst und Gemüse, die in der Sonne in allen Farben strahlen? Mallorquinische Bauern, die ihre eigene Ernte feilbieten? Bestes Fleisch und frischesten Fisch? Die typisch spanischen Bars und Cafés rund herum? Dann sind Sie hier und heute richtig bei unserem Redaktionstipp des Tages. Denn hip ist anders.

Mehrere Markthallen gibt es in Palma, die bekanntesten: Der große Mercat de l’Olivar, zentral gelegen in der Nähe das Place España sowie der Mercat Santa Catalina im gleichnamigen „Prenzlauer Berg Palmas“ (beizeiten einen eigenen Beitrag wert). Und den Mercado Pere Garau, um den es heute gehen soll.

Gleichnamige Lage und Umfeld des Mercado Pere Garau

Gelegen im gleichnamigen Bezirk ostwärts der City, auf halber Strecke zwischen den Avenidas und der Autobahn Via Cintura, findet sich auf dem wiederum gleichnamigen Platz der wiederum gleichnamige Markt Pere Garau, den es schon seit 1943 gibt.

Augenfälligster Unterschied zu den beiden anderen Markthallen: Der weitaus größte Teil des Marktes befindet sich außerhalb, rund um die eigentliche Markthalle.

Pere Garau ist kein hippes Viertel, nicht wie St. Catalina im Westen der Stadt oder das Casco Antiguo am Borne. Im Gegenteil, hier findet man das einfachste Spanien, keine chicen Läden, weniger gehobene Gastronomie als sonst in der Stadt üblich, und das ärmlich Viertel Soledad Sud ist gleich um die Ecke. Vermutlich ist genau das der Grund, warum es hier authentisch zugeht.

Der Markt

Sobald Sie sich nähern, spüren Sie den Markttrubel, bald schon leuchten die Warenberge der üppig bestückten Stände in der Sonne. Der Schwerpunkt des Markets liegt wie erwähnt außerhalb der Markthalle, zu beiden Seiten des Gebäudes, wo die Bauern der Insel ihr Obst und Gemüse anbieten, daneben Blümchen und Pflänzchen, Nüsse und Eier und und und …

Alles Bio, oder was?

Explizit ausgewiesene Bio-Ware findet man kaum, aber wenn man mit den Marktleuten spricht, erfährt man durchaus, welche Ware behandelt und welche völlig naturbelassen ist. 100Pro sicher ist man natürlich nie, genauso viel oder wenig wie samstags auf dem Berliner Kollwitzplatz oder auf jedem anderen Markt der Welt, aber authentisch wirken sie durchaus, die Marktleute, und ihre Ware auch. Mit Deutsch kommt man zwar nicht weit, doch wie auf der ganzen Welt verstehen die Menschen des Markets auch so, was man von ihnen will.

Auch in der Markthalle selbst: starker, lokaler Spirit, gute Qualität, Fleisch, Gewürze, Feinkost, Nüsse, Brot, Brötchen und Kuchen, ebenfalls Obst und Gemüse auch, mallorquinische Spezialitäten aller Art – und besonders das Angebot an frischem Fisch kann sich wirklich sehen lassen.

Cuánto es?

Und die Preise? Die können einem Angst machen – zumindest wenn Sie normalerweise im Berliner Prenzlauer Berg oder auf dem Münchner Viktualienmarkt ihr Obst und Gemüse kaufen. Inflation ist jedenfalls anders. Wie leben die Leute, die alle ohne Zweifel hart malochen?

Wer geht hin?

Der Markt wirkt – ein wenig überraschend – auch heute noch strikt lokal malloquinisch, auf beiden Seiten der Stände. Deutsche, Schweden, Engländer, sonst überall, findet man hier wenig – obwohl das neubau-chice Nou Llevant und die Edel-Uferpromenade Portixol nur wenige Gehminuten entfernt sind.

Was uns gefällt:

  • der regionale Spirit und die bäuerliche Authentizität.

  • die Naturbelassenheit des Angebotes.

  • die unprätentiöse Atmosphäre.

Was wir verbessern würden:

  • gar nichts; man sei mal lieber froh, dass es sowas überhaupt noch gibt.

Und danach?

Rund um den Markt finden sich die für spanische Städte typischen Bars und Cafés, die gut zu dem Markt passen, Sie wissen schon, die mit den typischen Alu-Stühlen- und -Tischchen.

Wenn Sie aber nach soviel malloquinischer Authentizität etwas Gegenpol brauchen, dann gehen Sie vom Markt nach Südwesten die Farncesc Manuel herab, bis zum runden Kollonadenplatz Farncesc Garcia. An dessen Nordseite liegt das Federal Café, das so kühl und nordisch-aufgeräumt daherkommt, als seien Sie in der Mensa der Universität Kopenhagen. Der Autor liebt es jedenfalls.

Technische Daten

Zurück zum Markt, Lage:
Plaça Pere Garau, S/N – 07007 Palma

Öffnungszeiten:
Mo 6:00 a 14:30
Die 6:00 a 15:00
Mi 6:00 a 14:30
Do 6:00 a 15:00
Fr 6:00 a 15:00
Sa 6:00 a 16:00

Achtung, an den Tagen Montag, Mittwoch und Freitag findet draußen KEIN Obst- und Gemüsemarkt, sondern ein Kleidermarkt statt. Dienstag, Donnerstag und Samstag sind die interessanten Tage. Die Markthalle ist aber immer geöffnet.

Der Markt verfügt mit https://mercatperegarau.es über eine eigene Interseite.